Ein sportlicher Hochgenuss am Halbfinaltag
Ein sportlicher Hochgenuss am Halbfinaltag
Der Deutsche Christoph Negrito steht mit Alexander Merino im Doppel-Finale der BRAWO OPEN 2025 – zwei Argentinier bestreiten das Einzel-Finale
Es geht auf die Zielgerade bei den BRAWO OPEN 2025. Heute wurde das Halbfinale im Einzel und im Doppel auf der Anlage des BTHC im Bürgerpark Braunschweig gespielt.
Bei angenehm sonnigen Temperaturen und leichten Wind startete das ATP 125 Challenger Turnier bereits am Mittag mit einem sportlichen Höhepunkt auf dem BRAWO CENTER COURT: Das Deutsch-Deutsche-Duo Daniel Masur/Benito Sanchez Martinez traf auf das Deutsch-Peruanische-Doppel Christoph Negrito/Alexander Merino. Die drei deutschen Spieler waren die Tage zuvor bereits im Einzel angetreten. Am weitesten von ihnen kam Christoph Negrito, der erst im Viertelfinale in drei Sätzen gegen Roberto Carballes Baena, BRAWO OPEN Sieger 2024, ausschied. Im Doppel lief es für ihn heute besser. Es entwickelte sich ein enges, ausgeglichenes Match, dass Negrito/Merino im ersten Satz für sich entscheiden konnten. Die beiden wurden fortan immer besser und bissiger, brachten mehr Dynamik, Leidenschaft und Wille als ihre Gegner auf den Platz. Der stämmige Negrito peitschte seine platzierten Aufschläge mit oft mehr als 200 km/h ins Feld, der drahtige Merino attackierte stark am Netz. Beide hatten viel Spaß, Masur/Sanchez Martinez unterliefen dagegen zu viele leichte Fehler, so dass das erste Doppel des Tages mit 6:4, 6:3 von Negrito/Merino verdient gewonnen wurde und die beiden ins morgige Doppel-Finale der BRAWO OPEN 2025 einziehen. Christoph Negrito kommentierte: „Es war ein Match auf hohem Niveau. Wir spielen bereits seit dem Jahr 2018 als Team zusammen, haben viel Routine. Dass war heute wahrscheinlich ausschlaggebend für den Sieg. Unser Ziel ist es, zukünftig ganz nach oben zu kommen und Grand-Slam-Turniere zu spielen“.
Etwas härter umkämpft verlief auf dem Nebenplatz die zweite Halbfinal-Doppel-Begegnung zwischen dem Amerikaner Vasil Kirkov und dem Niederländer Bart Stevens, die gegen das rein niederländische Doppel Ivan Liutarevich und Mick Veldheer aufschlugen. Liutarevich/Veldheer hatten im Viertelfinale das italienische Duo Bortolotti/Ricca in drei Sätzen besiegt, Kirkov/Stevens das indische Duo Balaji/Bollipalli ebenfalls in drei langen Sätzen. Am Ende konnten sich Kirkov/Stevens mit 6:3, 4:6, 1:0 durchsetzen und stehen morgen, 12. Juli 2025, im Doppel-Finale.
Das Duell der Linkshänder
Das erste Halbfinal-Einzel des Tages präsentierte am Nachmittag das Duell der Linkshänder auf dem mit 2.000 Zuschauern vollbesetzten BRAWO CENTER COURT: Juan Manuel Cerundolo (ATP 112), der sich gestern nach einem intensiven Schlagabtausch gegen den Belgier Raphael Collignon (ATP 85) in drei Sätzen durchsetzen konnte, musste es heute mit Alex Molcan (ATP 485), der schon in der Top 40 der Weltrangliste rangierte, aufnehmen. Der Slowake mit dem Stirnband warf gestern überraschend den an Nummer 2 gesetzten Vorjahressieger Roberto Carballés Baena (ATP 70), der im zweiten Satz verletzungsbedingt aufgeben musste, aus dem Braunschweiger ATP 125 Challenger Turnier. Molcan wirkte heute dementsprechend deutlich fitter als sein Gegner und konnte den ersten Satz klar mit 6:1 für sich entscheiden. Doch Juan Manuel Cerundolo, erneut im schwarz-neongrünen Outfit, kam und schlug zurück: Der Sandplatzspezialist gewann den zweiten Satz mit viel Energie und Einsatz mit 6:4 – und dann auch den dritten Satz klar mit 6:2. Seine überragende, druckvolle Vorhand machte den Unterschied.
Hart umkämpftes zweites Halbfinal-Einzel
Weiter ging es anschließend auf dem BRAWO CENTER COURT mit dem zweiten Halbfinal-Einzel – und einem weiteren Argentinier. Mariano Navone (ATP 90), der den früheren Wimbledon-Achtelfinalisten von 2022 Botic van de Zandschulp (ATP 91) besiegte, spielte gegen Filip Misolic (ATP 111). Der Österreicher schaltete, ebenfalls am Vortag, im Viertelfinale, Yannick Hanfmann (ATP 138), Deutschlands Nummer vier, aus. Die beiden Kontrahenten lieferten sich einen gleichwertigen, hart umkämpften, unheimlich intensiven Schlagabtausch auf dem ausverkauften BRAWO CENTER COURT. Misolic erkämpfte sich mit 7:5 den ersten Satz, doch dann drehte Navone, im orange-schwarzen Dress, das Match – und gewann den zweiten Satz mit 6:4. Misolic wirkte zunehmend kraftloser und fabrizierte einfache Fehler. Navone spielte dagegen fokussierter und konstanter. Dennoch war der dritte Satz weiterhin geprägt von elektrisierenden, abwechslungs- und temporeichen Grundlinienduellen auf höchstem Niveau. Ein sportlicher Hochgenuss für die anwesenden Zuschauer. Sie feierten den Sieger der Partie, Mariano Navone, der nach zweieinhalb Stunden mit 5:7, 6:4, 6:3 gewann, mit Standing Ovations.
Mariano Navone (ATP 90) trifft damit im morgigen Einzel-Finale der BRAWO OPEN 2025 auf seinen Landsmann und guten Freund Juan Manuel Cerundolo (ATP 112).